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Wie alles begann - oder die Infektion mit dem Angelvirus

Passend zur Schonzeit....

Mich kennen ja die meisten nur als Fliegenfischer - kaum einer weiß, dass auch ich einmal auf Karpfen und Co. geangelt hab. Aber es wird ja niemand als Fliegenfischer geboren.
Ja, aber wie bin ich überhaupt zum Angeln gekommen?

"Du, i moch an Fischakurs, gehst mid?" "Na, des interessiert mi ned, des moch i in da Pension, waun i nimma weida kaun...."
Da hätten wohl einige ein Verständnisproblem, darum lieber in allgemein verständlichem Deutsch......

"Du, ich mach einen Anglerkurs, gehst mit?" "Nein, das interessiert mich nicht, das mache ich irgendwann in der Pension, wenn ich nicht mehr weiter kann."

Ich hab mich dann doch vom Onkel meiner lieben Frau breitschlagen lassen, und mich auch zum Anglerkurs angemeldet. Der Kurs war damals schnell erledigt: Einen Samstag in den Kurs gesetzt, den ganzen Tag vorbeiziehen lassen, ein paar Bierchen und ein Schnitzel später hatte ich dann (damals noch ohne Prüfung) die Bestätigung über den ERFOLGREICHEN (!) Kursbesuch in der Tasche. Damit auf's Magistrat, Stempelmarken bezahlt und ich war ein legitimierter Angler für Oberösterreich.

Ahnung hatte ich genau: NULL.

Wie ging's also weiter? Mein Schwiegervater war ein passionierter Karpfenangler - wohlgemerkt: NICHT HUNTER, sondern tatsächlich noch ein Angler mit Kartoffel, Teig, Mais, Käse, Wurm und Co.

Er lud mich also ein, ihn an einem Angeltag (NICHT SESSION !) an den Teich (Weiher) zu begleiten, wo ich doch immerhin stolzer Besitzer einer Anglerkarte war.

Frühmorgens, es war dunkel, es war kalt, es war feucht - es war Herbst. Ich hatte irgendwie meine Angel ausgeworfen - dass man dazu Montage sagt, wusste ich damals nicht - , saß ich mißmutig, gelangweilt und müde auf meinem Campingstuhl. Natürlich biss eine Ewigkeit nichts, meine Laune besserte sich auch trotz Bierchen, Kaffee und Jause nicht.

Ich zu mir selbst: "Na das Angeln kann mich am A... lecken - das interessiert mich nicht!"

Plötzlich kam Bewegung in den Stoppel (Pose) und weg war er.

Ich: "Ich glaub ich hab einen Biss!"

Schwiegervater: "Ja dann schlag halt an!"

Ich: "Was - wie schlag an?"

Schwiegervater: "So tu halt nicht so deppert, schlag einfach nur an! Rauf mit der Rute!"

Irgendwann hatte sogar ich es begriffen, und nach einem schier endlosen Drill eines MegaMonsterKarpfens (gerade einmal maßig) lag er vor mir, mein erster Karpfen. Adrenalin ganz weit hochgefahren. Wer da sagt, Angeln ist langweilig, der hat keine Ahnung!

Die Infektion mit dem Angelvirus hat sich dann bei mir rasend schnell ausgebreitet, Aussicht auf Heilung ausgeschlossen - ich hab mich dann einfach mit dieser fürchterlichen Krankheit arrangiert.

Über die Jahre kam ich dann über das Karpfenangeln zum Spinnfischen und dann zum Fliegenfischen - aber das ist eine andere Geschichte...

Ach ja, die beiden Herren, die mir diese Infektion angetan haben, angeln beide nicht mehr. Mein Schwiegervater erklärt mittlerweile dem Petrus das moderne Karpfenangeln, der Onkel meiner lieben Frau hat (bis auf ein, zwei Versuche) das Angeln nie begonnen.

 

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